Geboren wurde er im Jahre 19.. als Markus. Da zu Beginn seines Lebens die meisten Leute per Du warenmit ihm, entfiel der Nachname im Alltag praktisch von Anfang an. Seine Eltern mussten zudem bald feststellen, dass sie mit der Wahl des Vornamens etwas optimistisch waren: Die Endung –us kennzeichnet ja traditionellerweise einen Heiligen – und das war Markus nicht. Es ist nicht genau überliefert, aber man kann davon ausgehen, dass deshalb schon seine Kindergärtnerin seinen Namen bald auf Mark (scharf intoniert, ungeduldig hervorgepresst oder verzweifelt geschrien) verkürzte.
Nach der Matura begann er zu studieren. In dieser Zeit sah er sich mit einem neuen Problem konfrontiert: Es stellte sich heraus, dass die Namen Markus, Marco, Mark, Marc in seinen Jahrgängen überdurchschnittlich stark vertreten waren. Da er stets bestrebt war, sich von der Masse abzuheben, begegnete er dieser statistischen Ungerechtigkeit damit, dass er den durch das Rechtsstudium antrainierten Hang zur Exaktheit auch auf seinen Namen anwendete: Mark wart ja in seinem Falle eigentlich eine Abkürzung von Markus. Und Abkürzungen kennzeichnet man mit einem „.“ am Ende. Also nannte er sich fortan „Mark.“ – oder Markpunkt.
Um die Jahrtausendwende, also zu Zeiten des Dot-Com-Booms wechselte er in die Telekommunikationsbranche. Er beschäftigte sich dort nicht nur mit den Segnungen des Internets, sondern passte auch seinen Namen den neuen Gegebenheiten an. Aus Markpunkt wurde in der Internetwelt nämlich bald folgerichtig und zeitgemäss Markdot.
Damit war er wieder dabei und genoss das Internet, oder eben die „Cloud“, Wolke, wie man es damals zu nennen begann. Irgendwann begann er in dieser Cloud den Mittelpunkt zu vermissen – den Mittelpunkt, in dem er so gerne stand. Es erstaunt deshalb nicht, dass er an einer Hochschule eine Stelle als Dozent annahm. Dort konnte er lang und breit dozieren – und das gab ihm diesen Mittelpunkt zurück.
Die Kehrseite war, dass die Studierenden ihn wieder beim Nachnamen nannten – was er als argen Rückschritt in seiner Namensbiographie empfand. Um an seinen Markdot-Erfolg anzuknüpfen, reservierte er sich deshalb die Internetadresse Markdot.com und begann mehr oder weniger eifrig, einen Blog zu schreiben zum Thema: Ideen, die das Leben besser machen.1
Das erklärt vielleicht nicht alles, aber es zeigt den Werdegang zweier vernetzter Ideen: der Idee des Namens und der Idee dieses Blogs. Und die Frage, wie das die Welt besser macht kannst Du, LeserIn, selber beantworten: Wie fühlst Du Dich denn jetzt, nach Lektüre von diesem Post? -Besser! -Siehst Du?!
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